Hallo meine Lieben,
Anfang Dezember habe ich einige Tage in Dublin verbracht, um meine Schwester zu besuchen. Von diesem kleinen Städtetrip, in eine spannende und gleichzeitig so familiäre Landeshauptstadt, möchte ich euch heute in diesem Irland Traveldiary etwas berichten und euch Tipps für den nächsten Kurztrip geben. Mir hat besonders gefallen, dass Dublin auf der einen Seite dank Google, Facebook etc. eine der wichtigsten Metropolen Europas darstellt aber gleichzeitig mit einer Einwohnerzahl von etwa 500 000 vergleichsweise klein ist.
Das Temple Bar Viertel
DAS Viertel Dublins, dass wohl das berühmteste und dementsprechend auch das touristischste ist, ist das Temple Bar Viertel, welches sich im Stadtzentrum befindet und südlich an den Liffey River angrenzt. Hier gibt es unzählige Pubs und Cafés, sowie einige Galerien und Ausstellungsräume. Von der Tempel Bar selbst (in der ich zugegebenermaßen nicht drinnen war) war ich nicht besonders begeistert, was aber vielleicht auch an dem trüben Wetter an dem Tag gelegen haben könnte. Allerdings fand ich die angrenzenden Gassen und die tollen Fassaden der Häuser wirklich sehr schön.
Man ist sich übrigens nicht ganz sicher, worauf der Name der namengebenden Temple Street zurückgeht. Zum Einen könnte der Name auf Sir William Temple zurückgehen, der um 1600 dem Graf von Essex als Sekretär diente und später Universitätsverwaltungsdirektor des Trinity College wurde, welcher ein Haus in eben diesem Viertel besessen haben soll. Zum Anderen könnte der Name auch vom Temple Bar Viertel in London abgekupfert worden sein.
Der Liffey River
Nördlich des eben erwähnten Temple Bar Viertels befindet sich der Fluss Liffey, der durch Dublin fließt. Ich habe immer das Gefühl, dass ich vor allem in fremden Städten immer wieder von Flüssen angezogen werde, um anschließend an den entsprechenden Ufern entlang zu schlendern. So war es auch beim Liffey, dessen zahlreiche Brücken ich diverse Male überschritten habe in den wenigen Tagen. Vor allem die Samuel Beckett Bridge (auf dem ersten und vierten Bild zu sehen) hatte es mir besonders angetan. Die Form der Brücke ist an eine Harfe angelehnt, welche das irische Nationalsymbol ist. In die Seile sind Lichter eingearbeitet, wodurch nach Einbruch der Dunkelheit verschiedenste Formen abgebildet werden können.
Die Ha’Penny Bridge (auf dem zweiten Bild) trägt diesen Namen, weil für die Überquerung der Brücke kurz nach der Zeit ihrer Erbauung eine Mautgebühr von einem halben Penny entrichtet werden musste. Seit 1919 ist diese Gebühr jedoch abgeschafft.
Die Silicon Docks
Weiter dem Liffey folgend in Richtung Osten landet man in dem Viertel, in dem der Boom Dublins besonders deutlich wird: Den Silicon Docks. Hier ragen unzählige Baukräne in den Himmel und die Lichter der Stadt spiegeln sich in den gläsernen Fassaden von ultramodernen Gebäuden. Früher standen an dieser Stelle Arbeiterkaschemmen der Hafenarbeiter, Lagerhallen und Lastenkräne, wohingegen sich hier heute Appartment- und Bürogebäude befinden. Vor allem große Internetfirmen wie Google und Facebook haben sich hier in den letzten Jahren angesiedelt wodurch das Viertel das kleine Silicone Valley Europas geworden ist. Ich fand es besonders schön, wie sich die Lichter am Abend sowohl in den Hafenbecken, als auch in den Fassaden der Häuser gespiegelt haben. Wirklich zauberhaft!
Restaurantempfehlung:
In den Silicon Docks befindet sich das kleine Café Nutbutter. Auch wenn dieses leider gerade umgezogen ist, als ich in Dublin war und ich es dementsprechend nicht persönlich testen konnte, kann ich trotzdem aus verlässlicher Quelle eine Empfehlung aussprechen. Die Einrichtung sieht super schön, gemütlich und sehr instagramable aus. Außerdem soll das Essen super lecker sein, während die Preise absolut in Ordnung sind. Ich werde ich das nächste Mal in Dublin auf jeden Fall vorbeischauen!
Die O’Connel-Street
Eine weitere Ecke Dublins, die ich in meinem Urlaub dort des öfteren durchstreift habe, ist der Bereich rund um die O’Connel-Street, der sich nördlich des Liffeys befindet. Hier lag nämlich auch das Hotel, in dem ich für die Zeit untergekommen bin. Diese Straße gehört zu den größeren Straßen in Dublin und dementsprechend viel Trubel herrscht hier normalerweise. Außerdem gehört diese Straße wohl mit zu den geschichtsträchtigsten der Stadt. So geht der Name zurück auf Daniel O’Connel, der auch den Beinamen „The Liberator“, also „Der Befreier“ trug. Er setzte sich vor allem für die Gleichberechtigung der Katholiken im damals englischen (und somit protestantischen) Irland ein. Ein Monument zu seinen Ehren steht direkt an der gleichnamigen Brücke über den Liffey. Des Weiteren kämpfte er für die Unabhängigkeit Irlands und stellt damit eine der wichtigsten Persönlichkeiten der irischen Geschichte dar.
Darüber hinaus befindet sich hier die General Post Office, welche in den Osteraufständen von 1916 als Hauptquartier der Aufständischen diente. Vor ihren Türen wurde auch von Patrick Pearse die neue Republik Irlands ausgerufen. Direkt vor der General Post Office befindet sich heute „The Spire of Dublin“, eine schlichte nadelförmige Stele. Früher befand sich an dieser Stelle „Nelson’s Pillar“, ein Ehrung für Horatio Nelson, welcher ein britischer Navy Offizier war und sich vor allem in den napoletanischen Kriege verdient gemacht hatte. Diese Statue wurde jedoch in 1966 durch eine von irischen Republikanern ausgelöste Sprengstoffdetonation zerstört.
Hotelempfehlung:
Übernachtet habe ich im Academy Plaza Hotel*, welches ich auch empfehlen kann. Die Räume sind klein, aber schön, sauber und mit allem Nötigen ausgestattet. Den Stil des Hotels würde ich als klassisch elegant bezeichnen. Außerdem ist die Lage sehr zentral und das Frühstück meiner Meinung nach auch sehr gut. So gibt es zum Beispiel Brot oder Croissants mit verschiedenen Auflagen (Käse, Wurst und Marmelade) oder aber mehrer warme Gerichte, wie zum Beispiel Rühreier und Speck.
Dublins Kirchen
Wie in eigentlich jeder europäischen Stadt besteht Sightseeing auch in Dublin zum Teil darin, sich sehr große und alte Kirchen anzugucken. Dublin hat in dieser Hinsicht vor allem die Christ Church Kathedrale (auf den oberen beiden Bildern) und die Saint Patrick’s Kathedrale zu bieten. Die Christ Church Kathedrale befindet sich hierbei etwas weiter in Richtung des Flusses. Da leider gerade eine Messe stattfand, konnten wir die Kirche nicht von Innen betrachten, aber auch von Außen gibt die Kathedrale ein sehr imposantes Bild ab. Vor der Kirche steht außerdem ein Mahnmal für die Opfer des armenischen Genozid, welches mit wunderschönen keltischen Verzierungen geschmückt ist.
Die Saint Patrick’s Kathedrale, die dem Nationalheiligen Irlands gewidmet ist, befindet sich neben einem sehr schönen kleinen Park. Wie man auf dem vierten Bild sieht, finden hier gerade Renovierungsarbeiten statt, weswegen wir auch diese Kirche nur von Außen besichtigt haben.
Das Guiness Storehouse
Westlich des Zentrums befindet sich außerdem die am meisten besuchte Attraktion Irlands: Das Guiness Storehouse. An dieser Stelle befand sich bis vor einigen Jahren die Guiness Brauerei, genauer gesagt das Gebäude in dem die Fermentation des Bieres durchgeführt wird. Hierbei wird dem Bier die Hefe zugesetzt und gelagert, bis die Hefe den enthaltenen Zucker in Alkohol umgewandelt hat. Im Jahr 1988 zog die Brauerei jedoch von Dublin in ein moderneres Gebäude in einem Außenbezirk. Das Guiness Storehouse wurde daraufhin in ein Besucherzentrum umgewandelt.
Man kann hier die verschiedenen Stadien des Bierbrauens und viele Information zur Geschichte der Brauerei entdecken. So befindet sich im Erdgeschoss im Zentrum des Gebäudes, das die Form eines riesigen Pint-Glases besitzt, eine Kopie des Pachtvertrags, der von Arthur Guiness für das Grundstück über eine Dauer von 9000 Jahren abgeschlossen wurde. Anschließend erfährt man alles über die Zutaten Wasser, Gerste, Hopfen und Hefe sowie den Brauprozess. Danach folgen viele Information zur Geschichte, Arthur Guiness und zum Transport, etwa wie früher die benötigten Holzfässer angefertigt wurden. Dann bekommt man noch eine angeleitete Guiness-Verkostung und eine Führung durch Werbekampagnen der Vergangenheit. In der Gravity Bar im siebten Stockwerk des Gebäudes kann man abschließend bei einem kühlen Glas Guiness (das im Eintrittspreis enthalten ist) die Informationen bei einem wunderschönen Blick über Dublin sacken lassen.
Der Pachtvertrag für das Grundstück, auf dem das Guiness Storehouse steht, läuft über eine sehr optimistische Dauer von 9000 Jahren.
Der Blick aus der Gravity Bar im obersten Stockwerk des Guiness Storehouse.
Fazit
Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Zeit in Dublin wirklich sehr gefallen hat. Ich kann euch vor allem den Besuch des Guiness Storehouses ans Herz legen, jedoch empfehle ich euch eher es in der Woche zu besuchen, da dann deutlich weniger Besucher dort sind und man dadurch alles besser und genauer durchlesen kann. Außerdem hat es mir einfach super gut gefallen, einfach nur durch die Straßen der Stadt zu laufen. Vor allem im Tempel Bar Viertel finden sich viele schöne kleine Gassen und wunderschön zurechtgemachte und geschmückte Fassaden. In den Silicone Docks findet sich vor allem ultramoderne Architektur.
Was mich aber allgemein in Irland begeistert hat, ist mit wie viel Einsatz und Liebe zum Detail Cafés und Pubs entsprechend der Jahreszeit dekoriert werden. Da wir in der Vorweihnachtszeit dort waren, waren die Cafés und Pubs entsprechend mit unendlich vielen Kugeln und Tannenzweigen geschmückt. Vergleichbares habe ich in Deutschland leider noch nie erlebt. Ich habe schon spekuliert, wie groß die Lagerräumen sein müssten, um die ganze Deko das ganze Jahr über zu lagern. 😀
Ich hoffe euch hat dieses Irland Traveldiary zum wunderschönen Dublin gefallen und ich konnte euch einige hilfreiche Infos und Tipps geben. Wir haben außerdem noch einige Ausflüge in das Dubliner Umland unternommen. Der entsprechende zweite Teil dieses Irland Traveldiary kommt dann auch demnächst hier online. Wenn ihr diesen auf keinen Fall verpassen möchtet, dann abonniert am besten den Newsletter oder folgt mir auf Instagram.
Wart ihr schon einmal in Dublin oder Irland? Welche Empfehlungen habt ihr? Lasst sie auf jeden Fall unten in den Kommentaren.