All the wonderful things: Israel Traveldiary #1 - Einreise, Erste Eindrücke und Feiertage

Hallo meine Lieben,
die erste zwei Wochen meiner Zeit in Israel sind mittlerweile vergangen und ich möchte euch heute ein wenig über meine ersten Eindrücke erzählen.

Einreise

Zu den allerersten Eindrücken gehört natürlich auch die Einreise. Meine Reise startete früh morgens in Berlin Tegel. Glücklicherweise konnte ich einen Direktflug mit Easy Jet nach Tel Aviv nehmen und konnte mir so lästiges Umsteigen ersparen. Bei der Sicherheitskontrolle in Deutschland lief erstmal noch alles so ab, wie ich bereits von anderen Flügen innerhalb der EU gewöhnt war. Anschließend kam ich bereits im Flugzeug zum ersten Mal in Kontakt mit der hebräischen Sprache. Durchsagen wurden auch in hebräisch gemacht und einige meiner Mitreisenden kamen augenscheinlich aus Israel und haben sich in dieser Sprache unterhalten. Fast schon so wie immer hatten wir etwa ein einhalb Stunden Verspätung und nach einer etwas schaukeligen Landung sind wir am Nachmittag endlich in Tel Aviv angekommen. Kurz vor der Landung konnte ich bereits einen Blick von oben auf Tel Aviv erhaschen und war sehr an Bilder von der Gold Coast in Australien erinnert. Ich bin wirklich unglaublich gespannt diese Stadt in der Zukunft noch näher zu erkunden!

Gelandet am internationalen Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv stand die Pass- und Einreisekontrolle an. Ich hatte dazu bereits einigen gelesen und die israelischen Einreisebehörden stehen in dem Ruf zu den strengsten der Welt zu gehören, dementsprechend nervös war ich in der entsprechenden Schlange. Als ich an der Reihe war, war dann aber doch alles weniger wild als erwartet. Man wird dann zum Beispiel solche Sachen gefragt wie „Was ist der Grund für ihre Reise“, „Wo werden Sie sich (vorrangig) aufhalten“ und „Wie lange planen Sie zu bleiben“. Für die letzte Frage musste ich auch meine Buchungsbestätigung für den Rückflug vorzeigen. Dann bekam ich meinen Pass und einen kleinen Zettel zurück und war erfolgreich eingereist. Interessant zu erwähnen ist vielleicht noch, dass an der israelischen Grenze kein Stempel in den Reisepass gemacht wird um Weiterreisen in einige arabische Länder, wo ein israelischer Stempel zu Problemen führen kann, zu erleichtern. Stattdessen bekommt man diesen kleinen Zettel, den man während der Zeit des Aufenthalts aufbewahren muss. Er ist das einzige Dokument, dass die legale Einreise bestätigt. Als Deutsche kann man übrigens für bis zu 90 Tage ohne weiteres Visum nach Israel einreisen, wenn man einen Reisepass besitzt, der noch mindestens 6 Monate nach Ausreise gültig ist.Nachdem ich meinen vollgepackten Koffer in Empfang genommen hatte stand ich also da: Das erste Mal außerhalb der EU. Das erste Mal eine neue Kultur. Das erste Mal ganz alleine Fliegen.

Ich brauchte kurz um mich zu orientieren. Die erste Priorität lag erstmal darin, sich einheimisches Geld zu besorgen. In Israel wird mit dem Schekel (ILS) bezahlt. Zum Glück befinden sich im Eingangsbereich von Terminal 3 (an dem ich angekommen bin) mehrere Geldautomaten, an denen ich mir erstmal ein paar Scheine ziehen konnte. Anschließend irrte ich erstmal eine kurze Zeit über die einzelnen Ebenen des nicht gerade kleinen Flughafens auf der Suche nach einem Sherut (Sammeltaxi), das mich nach Haifa bringen sollte. Zuerst landete ich bei den „normalen“ Taxis, bei denen die Fahrt das vierfache gekostet hätte. Zum Glück habe ich mich nicht belabern lassen und die Sammeltaxis doch noch gefunden (auf dem Schild muss man nach dem Begriff „Shuttle“ Ausschau halten ;-)). Dieses wartet, bis alle zehn Plätze in eine bestimmte Richtung besetzt sind. Dies ging am Flughafen ziemlich schnell und hat etwa eine halbe Stunde gedauert. Dann klappert das Sammeltaxi die einzelnen Ziele der Reisenden nacheinander ab. Ein sehr großer Vorteil mit großem Koffer: Das Sammeltaxi bringt einen bis vor die Haustür. Dort erwartete mich bereits meine (übrigens deutsche) Vermieterin und hat mir geduldig mein zu Hause für die nächste Zeit gezeigt und alles Wichtige erklärt.

Nachdem ich jetzt lange genug über die Einreise geredet habe, will ich jetzt aber auch noch zu anderen Themen kommen 😀

All the wonderful things: Israel Traveldiary #1 - Einreise, Erste Eindrücke und Feiertage, Bat Galim Beach Haifa

Haifa und meine nähere Umgebung

Wie ihr oben schon mitbekommen habt, werde ich mich die nächste Zeit vor allem in Haifa aufhalten. Diese Stadt liegt im Norden von Israel und ist die drittgrößte Stadt des Landes. Sie liegt direkt am Mittelmeer und hier herrschen die meiste Zeit des Jahres sehr angenehme Temperaturen. Seit ich hier bin haben wir jeden Tag etwa 30°C gehabt und geregnet hat es kaum und wenn dann nachts.

Mein kleines Einzimmer-Apartment liegt in der Deutschen Kolonie (lustiger Zufall, ich weiß :-D). Dies ist ein Stadtviertel am Fuße des Berges Karmel, auf dem sich der größte Teil der Stadt befindet. In der Nähe gibt es den Hafen, Strände und die wunderschönen Gärten der Baha’i liegen nur etwa fünf Gehminuten von meiner Wohnung entfernt. Das Stadtviertel hat einen relativ hohen Anteil arabischer Einwohner, wodurch es viele kleine Läden gibt, die an jedem Tag in der Woche geöffnet haben. Dies war für mich besonders in den ersten Tagen sehr gut, da ich an einem Freitag Nachmittag in Israel gelandet bin und es schon Sabbat war, als ich in meiner Wohnung ankam (dieser beginnt immer schon Freitag Abend etwa zu Sonnenuntergang). Dies hieß, dass alle Geschäfte schon geschlossen hatten, wodurch das besorgen von Lebensmitteln für die ersten Tage deutlich erschwert wurde. Zum Glück gab es diese vielen besagten kleinen Lädchen (vergleichbar mit einem Spätkauf oder Kiosk in Deutschland) in dem ich zumindest Grundnahrungsmittel kaufen konnte.Mittlerweile habe ich mich ein wenig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angefreundet und mir sogar eine Monatskarte zugelegt (war gar nicht sooo einfach ohne hebräisch Kenntnisse) und so steht einer weiteren Erkundung der Stadt nicht mehr viel im Weg.

Eine weitere Frage, die ich mir vor meiner Reise gestellt habe und die das Internet mir irgendwie nicht ganz eindeutig beantworten konnte ist die nach der Passform der elektronischen Stecker. Ich habe mittlerweile festgestellt, dass hier zwar Steckdosen mit drei in einem T angeordneten Löchern verwendet werden, bei diesen aber die so genanten Euro-Stecker (flache Stecker mit zwei Zinken) problemlos genutzt werden können. Die auch in Deutschland vorkommenden Schuko-Stecker (runde Stecker mit zwei Zinken) könnten jedoch vielleicht ein Problem darstellen und ich würde einen Adapter empfehlen, wenn man diese verwenden möchte. Dies nur kurz dazu 😉

All the wonderful things: Israel Traveldiary #1 - Einreise, Erste Eindrücke und Feiertage, Baha'i Gärten Haifa
All the wonderful things: Israel Traveldiary #1 - Einreise, Erste Eindrücke und Feiertage, Baha'i Gärten Haifa

 

Alltag und Feiertage

Ich habe mich auch schon soweit in der Umgebung zurecht gefunden, dass ich bereits einige Supermärkte in der Umgebung finden konnte. Durch die oben schon erwähnten Feiertage ist das mit dem Einkaufen aber manchmal gar nicht so einfach und bedarf einiger Planung. Am Freitag und an Vortagen von Feiertagen schließen die Geschäfte nämlich schon so gegen 15 Uhr, man sollte also nicht zu spät losgehen. Außerdem sind an solchen Tage natürlich ALLE im Supermarkt um sich für die folgenden Tage mit Allerlei einzudecken.
Neben überfüllter oder leergeräumter Supermärkte ist einkaufen aber auch wegen der Sprache sehr spannend für mich. Einige Male habe ich bereits schon auf Verdacht gekauft und einfach gehofft, dass ich das eingekauft habe, was ich wollte. Vor allem am Regal mit den Milchprodukten überkommt mich regelmäßig ein Gefühl der Überforderung 😀 Zum Beispiel ist bei meinem ersten Versuch Schmand oder etwas ähnliches zu kaufen stattdessen ein körniger Frischkäse in meinem Einkaufskorb gelandet. Hat aber zum Glück auch geschmeckt. Viel lässt sich zum Glück durch Bilder auf der Verpackung ganz gut zuordnen und auch die eine oder andere in Deutschland vertretene Marke konnte ich schon entdecken. Bisher habe ich außerdem den Eindruck, dass das Preisniveau (zumindest bei den meisten Lebensmittel und Drogerieartikeln) etwas über dem von Deutschland liegt. Nur Obst und Gemüse sind eher ein wenig günstiger.

Ich habe übrigens an Feiertagen hier bereits Rosch Ha-Schanah (das jüdische Neujahrsfest) und Yom Kippur miterlebt. Rosch Ha-Schanah war allerdings nicht wirklich mit Sylvester und Neujahr vergleichbar, zumindest habe ich hier kein Feuerwerk erlebt. Eher treffen sich Familien und Freunde um ein Barbecue zu veranstalten. Yom Kippur ist einer der wichtigsten Feiertage im jüdischen Kalender. An diesem Tag sind wirklich ALLE Geschäfte geschlossen und kaum ein Auto befindet sich auf der Straße. Dies bringt ein fast schon postapokalyptisches Gefühl mit sich und die Straßen werden von spielenden Kindern und Fahrradfahrern annektiert. Gläubige Juden fasten außerdem an diesem Tag für 25 Stunden (es wird nichts gegessen oder getrunken, auch Rauchen und Sex sind verboten) und verbringen viel Zeit in der Synagoge um zu beten. Das komplette öffentliche Leben steht still, da es keine Fernseh- oder Radioprogramme gibt und selbst Grenzübergänge und Flughäfen an diesem Tag geschlossen sind. Es war auf jeden Fall sehr interessant diesen Tag hier miterlebt zu haben.Dies soll es jetzt auch erstmal gewesen sein. Ich hoffe ihr freut euch so wie ich, dieses Land in den nächsten Monaten noch weiter mit mir zu erkunden. Lasst mir gerne Fragen oder Anregungen in den Kommentaren da, ich werde diese dann gerne beantworten.

 

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